Um 6 Uhr klingelte unser Wecker. Müde und verschlafen packten wir unsere Rucksäcke und wie so oft in den letzten Tagen fuhren wir zu einem Wanderpunkt. Unser heutiges Ziel: der Alex Knob Track. Wir befinden uns ja gerade im Gebiet des Fox Glacier und dem Franz Josef Gletscher. Leider ist der Aufstieg zum Gletscher nur mit Begleitung und teilweise auch nur mit Helicopter möglich. Daher entschieden wir uns für eine Wanderung auf den Nebenberg, um zumindest eine gute Aussicht auf den Franz Josef Gletscher zu erhalten. Und für alle die sich das fragen: Franz Joseph I. War selbst nie in Neuseeland, dennoch wurde der Gletscher im Jahr 1865 nach dem österreichischen Kaiser Franz Joseph I. Benannt.
Unsere Recherche zur Wanderung ergab, dass am Mittag der Berg nur noch im Nebel versinken würde und daher ein Aufstieg in den frühen Morgenstunden vorteilhaft wäre. Gesagt getan. Um kurz nach 7 Uhr befanden wir uns am Fuße des Aufstiegs. Der Weg selbst ist wirklich gut ausgebaut und ein besonderes Erlebnis. Wie die bereits gemachten Touren, ist auch diese Wanderung wieder ganz etwas anderes - aber traumhaft schön. Wir fühlen uns beim Aufstieg wieder als wären wir mitten im Dschungel. Diesmal war die Aussicht und die Gegend jedoch so schön, dass die Zeit wie im Fluge verging. Nach 2/3 des Weges kamen wir an zwei Aussichtspunkten vorbei, doch leider blieb die Aussicht beim Aufstieg verborgen. Zu stark war der Nebel bereits. Somit hatten wir auch wenig Hoffnung darauf, am Gipfel etwas zu sehen - außer weiß.
Nach 2,5 Stunden kamen wir am Gipfel an und zu unserer Überraschung hatten wir sogar eine Aussicht. Leider aber an der falschen Seite des Berges. Der Nebel teilte die Gegend in zwei Teile. Ein Teil war wunderschön und zeigte und endlose Weiten und der zweite Teil - an dem eigentlich der Gletscher zu sehen wäre, war weiß. Wir sahen nur Nebel. Zudem kam der Wind und es wurde richtig kalt am Gipfel. Daher aßen wir schnell unser Porridge und hielten uns nicht allzu lange am Gipfel auf.
Am Rückweg hatten wir das Glück, direkt unter den Nebel zu gelangen und diesmal konnten wir bei den Aussichtspunkten sogar etwas sehen. Leider nicht alles, aber zumindest etwas vom Gletscher. Und es war gigantisch. Waren wir gestern noch im sonnigen Tal und schwitzen total - so standen wir heute vor einem Gletscher und froren regelrecht. Die Wanderung war 17,2 Kilometer lang und wurde mit 8 Stunden Gehzeit angeschrieben. Und alle, die uns kennen - ihr wisst, das konnten wir unterbieten. Nach guten 5,25 Stunden waren wir wieder am Fuße angekommen. Uns kommt es nicht so vor, als würden wir schnell gehen - aber anscheinend war das doch der Fall…
Trotzdem genossen wir die Gegend und die Natur.
Außer Spinnen und Vögel gibt es jedoch leider keine Tiere hier - keine Affen, Kiwis, Kühe, Schafe oder Gämse.
Während der Wanderung hörten wir beide wieder unsere heiß geliebten Podcasts. Vielleicht verging dadurch die Zeit auch so schnell. Als wir wieder beim Auto waren, mussten wir trotzdem zugeben, dass wir unsere Beine schon sehr spürten.
Noch ein kleiner Abstecher im Supermarkt und schon waren wir wieder in der Unterkunft.
Dort gab es für Kosi selbstgemachte Burger und für Anni Gemüse mit Reis.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir weniger spannend.
Während Kosi schlief (ganz etwas Ungewöhnliches :D), war Anni am Laptop und schrieb und recherchierte.
Wir können jedem, der in Neuseeland ist, die Tour zum Alex Knob empfehlen. Die Helicoptertouren zum Geltscher werden zwar überall angeboten, jedoch finden wir 300€ pro Person für 20 Minuten fliegen schon etwas übertrieben. Und wenn man Pech hat, dann fliegt man bei solch einem Wetter wie heute: Vormittag nebelig und am Nachmittag Regen…
Der Regen spielte uns aber auch sehr in die Karten, denn so konnten wir den Nachmittag ohne schlechtem Gewissen im Zimmer verbringen.
Jetzt gibt es noch eine Runde Uno und dann heute vermutlich wieder früher ins Bett.
Bussi Baba,
Kosanni
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Kommentare
Hallo, ihr beiden Lieben,
das ist ja fast nicht zu glauben: einerseits die Badeanzugtemperatur und dann der Gletscher!
Allein die Wanderung dorthin muss trotz Anstrengung ein Traum gewesen sein.
Bussi und Baba