Tag 134: Von Matratzenlager zu Kyoto-Vibes 🚅🗾

Veröffentlicht am 14. April 2025 um 13:13

Heute hieß es: Raus aus unserem gemütlichen Matratzenlager und ab ins nächste Abenteuer. Bevor’s losging, gab’s noch ein schnelles Frühstück im Bett – klassisch Supermarkt-Style. Nicht sehr fancy, aber immerhin warm und im Liegen gegessen 😄

Dann hieß es: Rucksäcke packen, alles zusammenschnüren und um 9:12 Uhr ging’s los – mit einem öffentlichen Bus Richtung Bahnhof. Und das war nicht irgendein Bus, nein: Der Fahrer war scheinbar persönlich beleidigt, wenn jemand sein Handy zückte. Alle paar Minuten schrie er durch den Bus: „No photos!“ 📵 Also nix mit Reisedoku – Kamera einstecken und stillsitzen. Anscheinend gibt es eigene Touristenbusse, in denen man den Mt. Fuji und die Umgebung fotografieren durfte… wir durften es nicht. 

 

Nach knapp 2 Stunden Fahrt einmal rund um den Mount Fuji kamen wir am Bahnhof an. Von dort aus ging’s weiter mit dem Zug Richtung Kyoto. Und was für ein Zug! Super bequem, mit Schlafsitzen (!!), Leselampen an jedem Platz und richtig viel Platz zum Ausbreiten. Klar, auch teuer genug – aber ehrlich gesagt: Es gibt keine Alternative, außer man hat endlos Zeit. Der Zug ist übrigens mit bis zu 300 km/h unterwegs – also fast wie fliegen, nur schöner.

Einmal mussten wir noch umsteigen im Zug, dann weiter mit der Straßenbahn und schließlich noch 20 Minuten zu Fuß – bis wir endlich angekommen waren: Kyoto, wir sind da! 🏯

 

Das Beste: Durch unsere ständigen Buchungen haben wir so viele Punkte gesammelt in den ganzen Reise - Apps, dass wir heute ein kostenloses Zimmer-Upgrade bekommen haben. Statt einem Mini-Zweibettzimmer ohne Kasten haben wir jetzt ein richtig großes Zimmer – mit Platz für unsere Rucksäcke UND zum Atmen. Zwar auch ein Zweibettzimmer, aber ich teile meine Decke sowieso nicht gerne. Ein kleines Reise-Highlight 😄

Insgesamt waren wir heute fast 6 Stunden unterwegs, deshalb haben wir nur kurz die Rucksäcke abgeworfen und sind dann direkt ins nächste Einkaufszentrum gehuscht – was essen, ein bisschen schlendern, Snacks für den Abend besorgen.

 

Was ich an Japan wirklich liebe (und manchmal auch etwas creepy finde): In fast jedem Restaurant gibt es ausgestellte Modelle vom Essen – also so richtig realistische Fake-Gerichte im Schaufenster. Damit man weiß, was man bekommt. Und: In manchen Lokalen kriegt man sogar das Geld zurück, wenn das echte Gericht nicht so aussieht wie das Modell 🤯

Und dann dieses Schuh-Thema! Japan liebt saubere Böden. Wirklich. In vielen Restaurants, Einkaufszentren oder Unterkünften gibt’s eigene Toilettenschuhe. Du ziehst deine normalen Schuhe aus, schlüpfst in die öffentlichen Klopantoffeln, machst dein Ding – und wenn du rausgehst, vergisst du sie am besten nicht an den Füßen zu lassen. Ist mir natürlich schon passiert… Ups. Und das sehen die Japaner gar nicht gerne, wenn die Toilettenschuhe außerhalb der Toilette verwendet werden 😅
Dasselbe gilt übrigens für Umkleiden in Klamottenläden – eigene Umkleideschuhe. Man muss vor den Umkleiden seine eigenen Schuhe ausziehen und in die eigenen Umkleideschuhe reinschlüpfen. Und im Hotel: Straßenschuhe aus, Zimmerschuhe an. Alles genau geregelt.

Was dagegen eher nicht so ideal ist: die Plastikkultur. Ich hab heute einen Apfel gekauft – der war zuerst in Plastik, dann in einer Plastikschale, dann in Folie verpackt, und an der Kasse wurde er nochmal in ein Extratütchen gesteckt, damit er nicht mit meinem Wasser in Berührung kommt. Also… ja. Nachhaltigkeit ist hier noch nicht ganz angekommen 🍎🚫🌍

 

Dafür gibt’s aber echt smarte Ideen: Wenn es regnet und man ein Restaurant betritt, steht manchmal so eine Maschine da – man stellt sich mit einem Fuß drauf und zack, bekommen die Schuhe eine Plastikhülle, damit man den Boden nicht dreckig macht. Japan, verrückt – aber auch irgendwie genial.

 

Und überhaupt: Die Öffis hier sind einfach next level. In der Bahn sieht man live, wo man ist, wo beim Aussteigen Rolltreppen oder Aufzüge sind – damit man sich gleich orientieren kann. Das heißt, man weiß im Abteil schon, wie die Haltestelle aussehen wird und wie man am Besten wieder rauskommt… richtig praktisch! Heute im Zug hatte jeder Sitz sogar eine eigene Leselampe, damit man niemanden stört. Also wirklich durchdacht 👏

Was allerdings oft fehlt: Hausverstand.
Wenn mal was außerhalb der üblichen Abläufe passiert, ist sofort Panik angesagt. Alles, was nicht nach Plan läuft, bringt die Leute hier schnell aus dem Konzept. Da merkt man, wie stark an Regeln und Abläufen festgehalten wird. Improvisieren? Eher schwierig.

Jetzt sind wir wieder in unserer Unterkunft und chillen ein bisschen.

 

Ich hab für morgen schon was Cooles geplant – mal sehen, ob Kosi das genauso feiert wie ich 😄

 

Bussi Baba,
Kosanni

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