Tag 16: Bahnhof, Massage und Baumhaus

Nach einem entspannten Workout und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns gegen 10 Uhr auf den Weg zum Bahnhof. Unser Zug sollte zwar erst um 11:30 Uhr abfahren, aber wir wollten sicherstellen, dass wir rechtzeitig dort sind. Man weiß ja nie, wie lange man hier für die Wege braucht! Doch kaum angekommen, mussten wir feststellen: Die Strecke zum Bahnhof war eine rekordverdächtige 4-Minuten-Fahrt. Nun standen wir also vor unserem Ziel und hatten mehr als genug Zeit – Zeit, die wir, wie sich herausstellen sollte, für eine sehr unerwartete Entdeckung nutzen würden.

Der Bahnhof selbst? Naja, nennen wir ihn minimalistisch. Drei Gleise und ein kleines Gebäude, das als Wartebereich durchging. Es war, kurz gesagt, überschaubar. „Hier gibt’s ja weniger zu sehen als in einer Garage!“, murmelten wir trocken. Kurzerhand entschieden wir, uns die Gegend außerhalb anzusehen und entdeckten ein kleines Lokal in der Nähe. Perfekt für eine kurze Pause, dachten wir uns und bestellten etwas zu trinken.

„Ach wie schön, dass wir so viel Zeit haben. Dann kann ich endlich in meinem Buch weiterlesen!“, freute sich Kosi, während er bereits seinen Platz einrichtete. Doch Anni hatte andere Pläne: „Nichts da! Wir spielen Uno Flip – und alle machen mit!“ Widerstand war zwecklos und so begann die erste Runde. Kaum waren die ersten Karten gelegt, sprang Anni plötzlich vom Stuhl auf, ihre Augen blitzten wie ein Kind an Weihnachten. „Moment mal!“, rief sie und verschwand, bevor jemand eine Frage stellen konnte.

Nach exakt zwei Minuten war sie zurück, strahlte wie ein Honigkuchenpferd und verkündete: „Gleich nebenan gibt es Massagen – für nur 3 Euro! Scheiß auf Uno, wir lassen uns jetzt alle massieren!“ Alois war sofort Feuer und Flamme, Kosi hingegen verzog skeptisch das Gesicht. „Also echt jetzt? Ich darf mein Buch nicht weiterlesen und ihr lässt mich jetzt alleine!“, murrte er. Doch die Aussicht auf Entspannung ließ uns nicht mehr los.

Der Deal war schnell gemacht: Alois und Anni gingen gemeinsam für eine 40-minütige Massage, während Kosi heldenhaft auf unser Gepäck aufpasste – und dabei vermutlich in seinem Inneren weiterhin mit seinem Buch und der Massage haderte. Für uns beide war die Massage ein wahrer Glücksgriff. „Warum machen wir das nicht jeden Tag?“, meinte Alois, als wir entspannt und gut gelaunt zurückkehrten.

Kurz nach 12 Uhr bestiegen wir unseren Zug, der wie wir es gewohnt waren (ÖBB) Verspätung hatte, bereit für die nächste Etappe unserer Reise. Vier Stunden später kamen wir in Banyuwangi an, wo uns ein Taxi zur Unterkunft brachte. Doch was uns dort erwartete, übertraf all unsere Vorstellungen.

Unsere Unterkunft war kein gewöhnliches Hotelzimmer, nein. Es war ein dreistöckiges Baumhaus, das komplett für uns allein war. Türen? Wände? Luxus von gestern! Hier war alles unter freiem Himmel. Man fühlte sich wie in einem Kindertraum, nur diesmal mit echter tropischer Hitze und dem sanften Summen der Natur. (Und etlicher Tiere)

„Das ist ja der Wahnsinn!“, rief Anni begeistert. „Wo schläft man sonst schon in einem Baumhaus ohne Wände?“ Auch Kosi musste zugeben, dass diese Unterkunft etwas ganz Besonderes war – selbst wenn er immer noch ein bisschen über die verpasste Lesezeit schmollte (die er wohlgemerkt im Zug hätte nachholen können, sich aber für eine Netflix Serie entschieden hat).

Das war Tag 16: von minimalistischen Bahnhöfen über günstige Massagen bis hin zum Abenteuer unter den Sternen in unserem luftigen Baumhaus. Mal sehen, was uns morgen erwartet!

Und somit sagen wir euch unter freien Himmel gute Nacht. Morgen erfährt ihr dann, wer die meisten Mückenstiche abbekommen hat.

PS: Die Temperatur hier beträgt rund 24 Grad, also angenehm warm - denn Decken haben wir keine bekommen.

Bussi Baba,

Kosanni